12. Literarischer Spaziergang der Ökologischen Bildungsstätte

 

Zum 12. Literarischen Spaziergang hatte die Ökologische Bildungsstätte Hohenberg an einem herrlichen, aber „regional und saisonal angepasst kalten“, Sonntagsausflug auf den Kornberg eingeladen. „Das Dutzend ist voll“, stellte ÖBI – Vorsitzender Udo Benker-Wienands fest und freute sich über die zahlreichen Teilnehmer. Zum 12. traditionellen „Literarischen Spaziergang“ mit dem bekannten Schauspieler Peter Kampschulte vom Theater Hof erschienen weit über 30 Literatur- und Naturbegeisterte aus der gesamten Region. Literarischer Schwerpunkt waren zum einen die Sagen des Kornbergs und zum anderen Gedichte aus der Romantik rund um den Wald. Viele berühmte Dichter haben ihre Gedanken zum Wald auf Papier gebracht. Damit erfreuen sie nun ihre Leser.

 

Johann Wolfgang von Goethes Naturgedichte durften ebenso wenig fehlen wie etwas satirische Werke von Heinrich Heine. Aber auch nachdenklich machende Texte wie die Gedanken  Tatanga Mani´s, Chiefs eines Indianervolks, oder Eugen Roths Hommage an den Baum schlechthin:

 

 

 

„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum;

 

Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht’s, Mensch bedenk’ es, ein Jahrhundert.(Eugen Roth)“

 

 

 

Nach schnell vergangenen kurzweiligen Stunden fand der Nachmittag mit Johann Wolfgang von Goethes    "Wandrers Nachtlied"

 

„Über allen Gipfeln ist Ruh', in allen Wipfeln spürest du,kaum einen Hauch,

 

die Vögelein schweigen im Walde.Warte nur, balde, ruhest du auch.“

 

 

 

ein harmonische Ende, verbunden mit dem Hinweis, dass im kommenden Jahr 2025 der 200. Todestag des bekanntesten Dichters der Region, Jean Paul, gebürtig in Wunsiedel, begangen werden wird. „Mit Jean Paul haben wir die Reihe der „Literarischen Spaziergänge“ 2013 begonnen. Peter Kampschulte, war als bekannter Jean Paul Rezitator damals sofort bereit den Spaziergang zu gestalten“, so Benker-Wienands, und seitdem lese er für uns bei den Spaziergängen die Perlen der Literatur. Jean Paul wird auch 2025 eine Wanderung gewidmet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss des diesjährigen Kartoffelprojektes "Tolle Knolle" mit Grundschulen im Landkreis Wunsiedel gab es ein leckeres Kartoffelbuffet - alles aus selbstgeernteten Kartoffeln!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schulamtsdirektor Günter Tauber, Christina Buchwald von der ÖBI, Bürgermeisterin Sabrina Kästner und Biobauer Andreas Ritter

 

 

Endlos fertig  -  Kartoffelernte in Marktleuthen

 

 

 

Zu einem vorläufigen Abschluss kam das diesjährige Kartoffelprojekt der Grundschule Marktleuthen. Lehrerin Daniela Poersch mit ihren 17 Mädchen und Junge der 3. Klasse wurde schon gespannt von Biolandwirt Andreas Ritter auf dem hofnahen Acker in Marktleuthen erwartet.

 

Gespannt waren die Schulkinder, was denn nun im letzten halben Jahr in der guten und fruchtbaren Erde gewachsen war. Schließlich hatten sie in dem Kartoffelprojekt viel über das Leben der Kartoffel erfahren. Im Mai wurde dann in 2 lange Reihen die Kartoffel gelegt, treu nach dem Motto „Steckst mich im April, komm ich wann ich will, Steckst mich im Mai, kumme glei.“  Später im Jahr erfuhren die Drittklässler dann, warum die Kartoffeln Hackfrüchte heißen. Das Hacken der Beikräuter war schon eine mühsame Arbeit und gleichzeitig mussten viele Kartoffelkäfer abgelesen werden. Aber jetzt im Herbst war es endlich so weit.

 

Ebenso gespannt wie die Grundschülerinnen und Grundschüler waren der Schulamtsdirektor Günter Tauber und die Bürgermeisterin Marktleuthens, Frau Sabrina Kästner.

 

Schulrat Tauber stellte fest, dass dieses Projekt Pädagogik vom Feinsten sei. „Die Kinder können mit allen Sinnen nachhaltig wichtige Sachen für das Leben lernen“, und sicherlich werde dieses Erlebnis lange in Erinnerung bleibe. Er dankte, ebenso wie Udo Benker-Wienands, Vorsitzender der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg, deren Mitarbeiterin, Christina Buchwald, das Projekt mit den Kindern durchgeführt hatte, der Bürgermeisterin für die Unterstützung. Die Stadt Marktleuthen hatte zusammen mit einem Zuschuss des Elternbeirats der Schule, das Projekt finanziert. „Es ist toll, wenn unsere Städte und Gemeinden den Kindern beim Lernen solch wichtiger Inhalte diese Möglichkeiten schaffen,“ so Tauber. Bürgermeisterin Kästner sagte, dass es für die Stadt eine sehr sinnvolle „Investition“ in die Kinder und Jugend sei. „Wir helfen gern dabei, auf diesem Weg eine Verbundenheit zu dem Leben in unserer Heimat zu schaffen.“

 

Die Ernte war, trotz des nicht immer idealen Wetters reichlich. „Ich hab die kleinste Kartoffel“, der Wicht war nur knapp einem Zentimeter im Gegensatz zur größten, die über 12 Zentimeter maß.

 

Jetzt freuen sich die Jungen und Mädchen auf das gemeinsame Kartoffelessen, das noch vor Weihnachten stattfinden wird. „Dann werden wir aus unseren Kartoffel ganz sicher etwas Schmackhaftes zubereiten und alle Beteiligten zum Kartoffelessen einladen“, so Lehrerin Poersch.

 

 

 

 

Christian Kreipe, vormals Geschäftsführer des Naturparks Fichtelgebirge und Udo Benker-Wienands, Vorsitzender der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg am am Parkplatz  der Autobahnausfahrt Selb Nord der A 93

 

Aktion „Blühendes Fichtelgebirge“ erfreut über „Nichtmulchen“

 

 

 

Die Aktion „Blühendes Fichtelgebirge“ hat in einem Schreiben an Umweltminister Torsten Glauber und Verkehrsminister Christian Bernreiter ein Lob für das Insektenparadies an der Autobahnausfahrt Selb Nord der A 93 übersandt.

 

Wie die beiden Sprecher der Aktion „Blühendes Fichtelgebirge“ Christian Kreipe, vormals Geschäftsführer des Naturparks Fichtelgebirge und Udo Benker-Wienands, Vorsitzender der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg, mitteilten, ist die aktuelle Situation am Parkplatz der Autobahnausfahrt Selb Nord der A 93 durchaus erfreulich. Die Fläche wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt als Insektenlebensraum erhalten.

 

Bei einer Ortsbegehung stellten die beiden Naturschützer fest, dass durch das Nichtmulchen inzwischen die reiche Pflanzenwelt zum Teil abgeblüht ist und reiche Samenstände trägt. Diese sind eine ideale Nahrungsgrundlage für die Vogelwelt. In den noch stehenden Altgrasbeständen könnten unzählige Insekten ihre Eier ablegen oder sich als Puppen oder sogar Raupen auf die Überwinterung vorbereiten. „Altgrasbestände sind für die Vielfalt in unserer Natur überlebenswichtig“, so Kreipe.

 

Viel Insekten stürben einen leisen Tod wenn die Pflanzen, in denen sie überwintern, gemulcht oder gemäht werden.

 

Wie dringend diese Überwinterungshilfen sind, betonte Udo Benker-Wienands. „Seit der Krefelder Studie“ wissen wir, dass die biologische Vielfalt aufs Äußerste gefährdet ist.“ Die „Krefelder Studie“ dokumentiert, dass in den letzten 3 Jahrzehnten etwa 80 Prozent der Insekten verschwunden ist.

 

Die beiden Naturschützer appellieren an die Minister nach dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ weiterhin den Weg zu größerer Biodiversität auch bei der Straßenrandpflege zu intensivieren. Sie schlagen beispielsweise vor, die üblichen Mulchgeräte durch schonendere Mähbalken zu ersetzen.

 

 

 

 Bei Interesse der Presse am Artikel bitte bei der ÖBI melden!

 

 

Folgender Brief ging an die Staatsminister Glauber und Bernreiter:

 

 

Aktion Blühendes Fichtelgebirge

c/o Udo Benker-Wienands

Raitschin 5

95194 Regnitzlosau, den 29. 08. 2024

 

Herrn Staatsminister Christian Bernreiter

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Franz-Josef-Strauß-Ring 4

80539 München

 

 

Mulch/Pflegearbeiten an der Autobahn A 93  Ausfahrt Selb Nord

 

 

Sehr geehrter Herr Staatsminister für Umwelt Glauber,

sehr geehrter Herr Staatsminister für Verkehr Bernreiter,

 

die Aktion „Blühendes Fichtelgebirge“ bemüht sich seit vielen Jahren um eine Verbesserung der ökologischen Situation im Naturpark Fichtelgebirge. Seit dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und der nachfolgenden Gesetzgebung ist die Hoffnung groß, dass sich die Lebensbedingungen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten grundlegend verbessern. Aus Sicht der Natur- und Umweltschützer verläuft dieser Umgestaltungsprozess aber immer noch viel zu langsam.

Dennoch möchten wir Ihnen gerne mitteilen, dass unsere Initiative sehr erfreut über eine zunehmend umwelt- und insektenfreundlichere Straßenrandpflege an Staats- und Bundesstraßen und Autobahnen ist.

Mehrfach beklagten wir in der Vergangenheit die nahezu radikalen Mulcharbeiten beispielsweise an der Ausfahrt Selb Nord der Autobahn A93. Mit Großgerät wurde dort eine etwa einen Hektar große Fläche regelmäßig gemulcht, danach verblieb das Mulchgut auf der Fläche, was aus ökologischer Sicht zusätzlich sehr problematisch ist.

In diesem Jahr wurde die Fläche bis gestern, 28. 08. 2024, noch nicht gemäht oder gemulcht und steht als Paradies für Insekten und Vögel mit reichem Nahrungsangebot weiterhin der Tierwelt zur Verfügung.

Im Anhang senden wir Ihnen eine Pflanzenliste der Fläche vom 16. Juni 2024, die nur die damals blühenden Pflanzen enthält. Man kann also davon ausgehen, dass eine vollständige Kartierung aller Pflanzenarten um ein Vielfaches länger ist. Das übliche Mulchen zerstörte diese Vielfalt für viele Wochen. Pflanzen sind gegen die Mulcharbeiten noch relativ widerstandfähig. Für die Insekten ist das Mulch aber ein absolut tödlicher Eingriff. Der durch die „Krefelder Studie“ dokumentierte Rückgang der Biomasse an Insekten um etwa drei Viertel in den letzten Jahrzehnten ist sicherlich auch durch äußerst intensive „Pflegemaßnahmen“ mitverursacht. Die Anzahl an getöteten Insekten ist schwerlich zu nennen. Man muss davon ausgehen, dass an jeder Pflanzen mehrere, in ihrer Gesamtmenge kaum zählbare, Insektenindividuen in ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe leben.

Sehr geehrter Herr Minister Glauber, sehr geehrter Herr Minister Bernreiter, eine flächendeckende, insektenfreundliche Pflege aller Straßenränder in Bayern könnte viele 1000 Hektar Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bewahren. Der Ersatz der Mulchgeräte durch Mähbalken und das Entfernen des Mähguts von den bearbeiteten Flächen würde ein zusätzlicher Gewinn gerade für seltenere Pflanzen der Magerstandorte und deren Tierwelt schaffen.

Wir danken für ein beginnendes Umdenken bei der „Straßenrandpflege“ und bitten dringend, diesen für unsere Tier- und Pflanzenwelt so überlebenswichtigen Trend noch intensiver in den betroffenen Straßenbauämtern anzuregen und durchzusetzen.

 

Mit freundlichen Grüßen für die Aktion „Blühendes Fichtelgebirge“

 

Udo Benker-Wienands                                              Christian Kreipe

 

 

Pflanzenliste blühender Pflanzen am 16. 06. 2024, Parkplatz Autobahn A 93 Ausfahrt Selb Nord

Ackersenf

 

Beifuß

 

Brennnessel

 

Echtes Labkraut

 

Gewöhnlicher Hornklee

 

Gewöhnliches Leinkraut

 

Großer Wiesenknopf

 

Heidenelke

 

Hornklee

 

Johanniskraut

 

Klette

 

Leimkraut

 

Löwenzahn

 

Margerite

 

Rainfarn

 

Rotklee

 

Rundblättrige Glockenblume

 

Sauerampfer

 

Schafgarbe

 

Sumpfkratzdistel

 

Vergissmeinnicht

 

Vogelmiere

 

Weißklee

 

Wiesenbärenklan

 

Wiesenflockenblume

 

Wiesenlabkraut